Kohlweißling
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Kohlweißling

Der Kohlweißling (Pieris brassicae) gehört zu den bekanntesten Schmetterlingen in unseren heimischen Gärten. Mit seinen weißen Flügeln wirkt er auf den ersten Blick harmlos – doch Gärtner:innen wissen: Die Larven dieses Falters haben es in sich! Besonders im Gemüsegarten kann der Kohlweißling großen Schaden anrichten, denn seine Raupen lieben alles, was zur Kohlfamilie gehört. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über den Kohlweißling, wie du ihn erkennst, welche Pflanzen besonders gefährdet sind und was du effektiv dagegen tun kannst – natürlich auch mit natürlichen Mitteln.

🦋 Was ist der Kohlweißling?

Der Große Kohlweißling (Pieris brassicae) ist ein Tagfalter aus der Familie der Weißlinge (Pieridae). Er ist in ganz Europa verbreitet und fliegt von April bis Oktober. Häufig wird er verwechselt mit dem Kleinen Kohlweißling (Pieris rapae), doch beide Arten haben ähnliche Lebensgewohnheiten – insbesondere was die Eiablage betrifft.

Merkmale des Kohlweißlings:
  • Flügelspannweite: ca. 50–60 mm
  • Farbe: weiße Flügel mit schwarzen Spitzen und je nach Art zwei schwarze Punkte auf den Vorderflügeln
  • Flugzeit: Frühling bis Herbst in mehreren Generationen

🐛 Gefahr im Gemüsebeet: Die Raupen

So schön der Falter auch aussieht – seine Raupen sind gefürchtete Schädlinge. Sie schlüpfen aus den Eiern, die an der Blattunterseite deiner Pflanzen abgelegt wurden, und fressen sich dann durch das Blattgrün.

Besonders betroffen:
  • Weißkohl
  • Rotkohl
  • Brokkoli
  • Blumenkohl
  • Rosenkohl
  • Grünkohl
  • Pak Choi
  • Rucola

🔗 Tipp: Auch auf meinen Unterseiten chili-craft.kohli.blog und knoblauch.kohli.blog findest du Tipps zur Schädlingsabwehr – auch wenn Chili und Knoblauch vom Kohlweißling verschont bleiben, helfen sie oft beim Schutz benachbarter Pflanzen!

🔍 Erkennung von Kohlweißling-Befall

Achte auf folgende Anzeichen:

  • Gelbliche Eier in Gruppen auf Blattunterseiten
  • Grün-gelbe Raupen mit schwarzen Punkten
  • Fraßspuren an den äußeren Blättern
  • Raupenkot (kleine schwarze Kügelchen) auf den Blättern

Regelmäßiges Absuchen der Pflanzen kann frühzeitig Schlimmeres verhindern.

🌿 Natürliche Mittel gegen den Kohlweißling

Wenn du deinen Garten naturnah und chemiefrei pflegst, gibt es viele Möglichkeiten, den Kohlweißling in Schach zu halten:

1. Netze & Vliese

Feine Gemüseschutznetze verhindern die Eiablage. Wichtig: direkt nach dem Pflanzen anbringen!

2. Absammeln

Eier und Raupen regelmäßig kontrollieren und per Hand entfernen – vor allem in den Morgenstunden.

3. Nützlinge fördern

Vögel, Schlupfwespen und parasitierende Fliegenarten helfen auf natürliche Weise bei der Schädlingskontrolle.

4. Mischkultur & Abwehrpflanzen
  • Tomaten, Sellerie oder Tagetes zwischen die Kohlpflanzen setzen
  • Auch Knoblauch und Zwiebeln können abschreckend wirken
5. Bacillus thuringiensis (Bt)

Ein biologisches Spritzmittel, das gezielt Raupen befällt, aber für andere Tiere ungefährlich ist.

🌱 Vorbeugen ist besser als heilen

Ein gut durchdachter Pflanzplan und eine gesunde Mischkultur sind das A und O. Wechsle regelmäßig den Standort deiner Kohlpflanzen, um die Ausbreitung des Schädlings zu erschweren.

Mein Tipp aus dem Garten:

Ich pflanze immer etwas Dill oder Fenchel zwischen meine Kohlsorten – das zieht Schlupfwespen an, die sich hervorragend um die Kohlweißling-Raupen kümmern!

📌 Fazit: Kohlweißling erkennen, verstehen und natürlich bekämpfen

Der Kohlweißling gehört in jeden Garten – aber bitte nicht in Massen! Mit ein wenig Aufmerksamkeit und den richtigen Maßnahmen kannst du deinen Gemüseanbau erfolgreich schützen, ohne zur Chemiekeule greifen zu müssen. Beobachte deine Pflanzen regelmäßig, fördere Nützlinge und setze auf vorbeugende Maßnahmen wie Netze und Mischkulturen. So bleibt dein Kohl knackig – und nicht zerfressen!